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Samstag, 4. Dezember 2010

Premiere!

Heute um 20 Uhr im Kleinen Haus am Theater Freiburg.
Der Würgeengel wümscht ein herzliches Toi Toi Toi.


                                            fotografie maurice korbel © 2010

Donnerstag, 11. November 2010

Montag, 8. November 2010

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Der Wuergeengel 

Donnerstag, 4. November 2010

"Freigabe der Vernichtung lebensunwerten Lebens"

Aus dem Vorwort zu Karl Binding, Alfred Hoche: Die Freigabe der Vernichtung lebensunwerten Lebens. Ihr Maß und ihre Form, Leipzig 1920:
Ich darf bekunden, daß die Fragen, mit denen unsere Abhandlung sich beschäftigt, dem Verstorbenen Gegenstand eines von lebhaftestem Verantwortungsgefühl und tiefer Menschenliebe getragenen
Nachdenkens gewesen sind.

Dr. med. Alfred Hoche, Freiburg i. Br., den 10. April 1920.

Auszug aus Kapitel IV Steigerung der Privilegierungsgründe des Tötungsdeliktes zu Gründen für die Freigabe der Tötung Dritter?:

Wenn diese Unrettbaren, denen das Leben zur unerträglichen Last geworden ist, nicht zur Selbsttötung verschreiten, sondern - was sehr inkonsequent sein kann, aber doch nicht selten sich ereignen mag - den Tod von dritter Hand erflehen, so liegt der Grund zu diesem inneren Widerspruch vielfach in der physischen Unmöglichkeit der Selbsttötung, etwa in zu großer Körperschwäche der Kranken, in der Unerreichbarkeit der Mittel zur Tötung, vielleicht auch darin, daß er überwacht wird oder am Versuche des Selbstmordes gehindert würde, vielfach aber auch in reiner Willensschwäche.

Ich kann nun vom rechtlichen, dem sozialen, dem sittlichen, dem religiösen Gesichtspunkt aus schlechterdings keinen Grund finden, die Tötung solcher den Tod dringend verlangender Unrettbarer nicht an die, von denen er verlangt wird, freizugeben: ja ich halte diese Freigabe einfach für eine Pflicht gesetzlichen Mitleids, wie es sich ja doch auch in anderen Formen vielfach geltend macht. Über die Art des Vollzugs wird später das Nötige zu sagen sein.

Die Täter vom Amt

Der Bericht der Historikerkommission ergibt: Das Auswärtige Amt war systematisch an der Judenvernichtung beteiligt - aus eigenem Antrieb und nicht nur auf höheren Befehl. Die Karrieren der Diplomaten gingen nach 1945 bruchlos weiter.

"Die Historiker tun hier mit Blick auf das Auswärtige Amt das, was man „reverse engineering“ nennt. Sie rekonstruieren aus dem fertigen Produkt den Plan, der ihm einst zu Grunde lag. Und erkennen, das der Apparat, der sich 1933 mit Konstantin von Neurath in Bewegung setzte, nicht 1945 wie alles andere auch in Trümmern fällt. Sondern dass er nach einem kurzem Moment der Benommenheit wie ein Roboter weiterläuft, mit erstaunlichem Erfolg fast alle die überrennt, die auf der anderen Seite waren, Widerständler, Emigranten, Inhaftierte, sich vor Inspektion schützt und seine Funktionsweise verbirgt. (...) Dieser Apparat hat bis zum Ableben einer ganzen Generation bis in die neunziger Jahre vergangenheitspolitisch nur den einen Antrieb: dass er nicht repariert werden muss, weil niemals etwas falsch gemacht wurde."

Frank Schirrmacher in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung
http://www.faz.net/-01j913

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Das war ein

Gefolgschaftsfest, eindeutig ein Gefolgschaftsfest, einer folgte dem anderen, bis um 23 Uhr der Anruf erfolgte, mitten im Fest. Dann verließen es 15 Personen. So spricht der Bote. Nur rein mit der Zunge, solang es noch geht! Und lecken, mißverstanden werden und es wieder ausspucken. Wohl bekomms! Ein Historienprofessor, der jeden Tag sein vegetarisches Jausenpaket auspackt und darin nach Eßbarem wühlt, kann sich das natürlich nicht vorstellen. Er muß sich ja dauernd überlegen, wo da noch Fleisch sein könnte und wie er es mit Antikalk aus seiner Frischhaltedose wieder rauskriegt. Der Ätzkalk gehört dann wiederum drüber, der geht nicht mehr raus. Die gehen nicht mehr raus. 27mal fährt der LKW hin und her, dann sind sie alle geliefert. Das Fleisch muß weg. Der Mond hat seinen eigenen Hof. Dort kann er sein eigenes Vieh züchtigen. Irgendwann hat jede Unterhaltung ein Ende, und man sitzt wieder brav zu Hause. Keine Zeit für zujaulendes Lustgeschrei. Keine Zeit für sinnloses Aus-dem-Fenster-Ballern. Nur grade Zeit noch zum Packen und Abhauen. So stellt dieser Historikerprofessor in seiner luftdicht schließenden Tupperware-Dose, welche freiwillig die Form eines Mercedes-Benz angenommen hat, sich das vor, nachdem er viel darüber gelesen, aber noch viel mehr darüber geschrieben hat. Doch auch ich war einmal eine Dose, auch mich kann man wiederverwerten! Wer will mich? Ich könnte eine Armbanduhr werden! Und das, bevor der Herr Professor eine Flasche war, die man aber auch wiederverwerten sollte! Wenn man es allerdings versucht, ist auf einmal nichts mehr da. Falls der Russe wirklich kommt, und das ist wohl unvermeidlich, rennt alles, das ist mal sicher, das leuchtet wirklich jedem ein, das ist eine Konstante in der Weltgeschichte: Der Russe ist eine Hölle für Einsiedler-Gedanken, weil er immer in sehr rauhen Mengen kommt und sich keine Gedanken macht, weil er sie schon hat. Der da hat ein Foto von Gogol, nein, von Gorkij in seiner Brieftasche. Er ist nicht einer, einer von den Russen, es gibt viele von ihm, sie sind grundsätzlich sehr viele, weil sie nicht so viele Maschinen haben, die ihnen die Arbeit abnehmen können. Das wäre nicht bemerkenswert, daß sie so viele sind, let me be no nearer!, ja, er ist der Ort für Massenflucht, aber am andren Ende, wo alles herkommt, außer dem Gas. Das Gas wird erst später kommen, nachdem es sorgfältig dressiert und in eine Leitung namens Nabucco, oder wie sie heißt, die es noch gar nicht gibt, gestopft worden sein wird. Und danach treten sogar die Leitungen noch gegeneinander an, es kann nämlich nur einen Leiter geben.